Paradies Europa? Auf den Tomatenfeldern rund um Foggia, den Zitrusplantagen Kalabriens oder unter dem endlosen Plastikmeer im spanischen Almería schuften Zehntausende Migrant*innen für Hungerlöhne unter menschenunwürdigen Bedingungen. Das sogenannte Caporalato-System wird von der Mafia kontrolliert, die den meist afrikanischen Erntehelfern in den Ghettos den ohnehin geringen Lohn wieder für Transport, Miete für primitive Unterkünfte und Wasserflaschen abnimmt. Das System nutzt die Hilflosigkeit der Menschen aus, weil sie keine Aufenthaltsgenehmigung oder Duldungspapiere haben, ein Asylantrag abgelehnt wurde oder eine Abschiebung droht.
Aber auch die dortigen Bauern leiden unter Niedrigstpreisen. Mächtige Supermarktketten diktieren die Bedingungen zulasten von Mensch und Umwelt.
Die Initiative NoCap geht zurück auf Yvan Sagnet, der selbst als Erntehelfer auf den Tomatenplantagen Süditaliens die erbärmlichen Bedingungen kennenlernte. Er kam ursprünglich aus Kamerun mit einem Stipendium zum Studieren nach Italien – und wurde dort zum Aktivisten im Kampf gegen ein kriminelles System der Ausbeutung in der Landwirtschaft.
Frank Herrmann berichtet mit eigenen Bildern über seine Reise an den Ort der Zeltstädte, über die Arbeit von NoCap und weitere Alternativen zum Einkauf im Supermarkt.
Termin: Mittwoch, 16.10.2024, 19 Uhr
Ort: Weltladen Regentropfen Offenburg, Lange Str. 19
Referent: Frank Herrmann
Kosten: frei
In Zusammenarbeit mit: ONN